Zum ersten Mal seit 2019 konnte der Hertener Tennis Club wieder den Heinrich-Schneider-Pokal ausrichten - und das bereits zum elften Mal. Leider ging der Trend der rückläufigen Meldezahlen allerdings auch am HTC nicht vorbei und letztendlich wurde eine überschaubare Teilnahmezahl von 80 erreicht, die sich auf zehn Disziplinen verteilte.
"Natürlich hatten wir mit Meldezahlen im dreistelligen Bereich gerechnet", gibt der HTC-Vorsitzende und Turnierleiter Stefan Springer zu. Aus der Not wurde aber schnell eine Tugend gemacht und einige Disziplinen konnten zusammengelegt werden. So musste niemandem eine Teilnahme am Turnier verwehrt bleiben und trotz der teilweise höchst problematischen Termineinschränkungen einiger Spielerinnen und Spieler hat alles bestens funktioniert.
Der zeitliche Aufwand war dennoch nahezu genauso groß wie vor drei Jahren, als die Meldezahl doppelt so hoch war. Springer, der sich neben der Leitung des Turniers wie immer auch um die Öffentlichkeitsarbeit kümmerte, verbrachte nicht nur täglich zahlreiche Stunden auf der Tennisanlage, sondern war bis tief in die Nacht noch mit der Bearbeitung von Fotos und Pressemitteilungen beschäftigt.
Zehn Tage lang flog im Hertener Süden der Ball über das Netz, manchmal ging es bereits morgens um neun Uhr los und nicht selben war erst zwölf Stunden später Ende, so dass auch Clubwirt Thomas Nikutta und sein Team alle Hände voll zu tun hatten, schließlich waren die Kehlen sowohl bei den Teilnehmenden als auch beim Publikum bei sommerlichen Temperaturen von teils über 30 Grad oft trocken.
Der HTC, der erneut mit vielen ambitionierten Spielerinnen und Spielern an den Start ging, konnte sich über das gute Abschneiden seiner Mitglieder freuen. Nicht aufzuhalten war einmal wieder Hertens Nummer eins, André Kowalczik. Der Titelverteidiger setzte seine beeindruckende Siegesserie fort, bezwang im Endspiel den 43-jährigen topgesetzten André Hagenjürgen aus Westerholt und wurde zum vierten Mal in Folge Sieger in der offenen Klasse.
Auch Daniel Stuke, Vize-Bezirksmeister und Nummer eins seiner Mannschaft, war ohne Satzverlust siegreich und nahm bei den Herren 30 den größten Pokal mit nach Hause. Nach zwei glatten Siegen in der Vorrunde behielt er im Endspiel gegen den zehn Jahre älteren Lars Kleem aus Bochum ebenfalls die Oberhand. HTC-Trainerin Alexandra von Schmidt gewann das Feld der Damen in Windeseile. Der Essener Heinz Lewandowski, im Winter fester Bestandteil der HTC-60er, gewann in der Altersklasse 65.
Auch weitere Spielerinnen und Spieler des HTC waren erfolgreich. Michael Pöppinghaus konnte sich über den zweiten Platz bei den Herren 40 freuen und dabei viele LK-Punkte erzielen. Damen-50-Spielerin Christel Glahn wurde ebenfalls Zweite, nachdem sie im Halbfinale die deutlich besser platzierte Ulla Fichtner besiegen konnte. In den Nebenrunden hatte der HTC dreimal mit Kathi Remy (Damen), Doris Junk (Damen 50) und Dieter Remy (Herren 50) die Nase vorn.
Zum kleinen Shooting Star des Turniers wurde Torsten Wirwas, der während der Woche zwischen Berlin und Herten pendelte und als ungesetzter Spieler am Sonntagmittag nach einer mehrstündigen Zugfahrt das Endspiel der Herren 50 nach Belieben dominierte und dem Dortmunder Dauergast im HTC, Günter Steinacher, nicht den Hauch einer Chance ließ.
Einen kuriosen Verlauf nahm das Feld der Herren 40. Zum einen erreichte der mit der niedrigsten LK gelistete Alexander Herrmann aus Haltern, der bereits in der Vorwoche beim HTC-Pfingstturnier erfolgreich war, das Semifinale. Zum anderen trafen mit dem Recklinghäuser Marc Oeynhausen und dem Hertener Michael Pöppinghaus zwei Spieler im Finale aufeinander, die sich bereits in der Gruppenphase duelliert hatten. Das Vorrundenspiel gewann Pöppinghaus, im Finale gelang Oeynhausen die Revanche.
An einem bemerkenswert zügig über die Bühne gelaufenen Finaltag war die Terrasse des HTC ausgesprochen gut gefüllt. Stefan Springer führte die Siegerehrung mit einer gewohnt persönlichen wie humorvollen Rede durch und dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unabhängig ihres Abschneidens. Selbstverständlich steht der Heinrich-Schneider-Pokal auch im Jahr 2023 wieder auf dem Turnierplan, dann bereits zum zwölften Mal.
Die Siegerinnen und Sieger des 11. Heinrich-Schneider-Pokals
Damen:
1. Alexandra von Schmidt (TC Grün-Weiß Herne / Hertener Tennis Club)
2. Katharina Schwabe (TC Rot-Gelb Horst)
Nebenrunde: Katharina Remy (Hertener Tennis Club)
Damen 30:
1. Anne Böwing (Suderwicher TC)
2. Stefanie Püschner (TC im TuS Brackel)
Damen 50:
1. Angelika Arns (PSV Gelsenkirchen)
2. Christel Glahn (Hertener Tennis Club)
Nebenrunde: Doris Junk (Hertener Tennis Club)
Herren:
1. André Kowalczik (Hertener Tennis Club)
2. André Hagenjürgen (TC Grün-Weiß Westerholt)
Nebenrunde: Dustin Matuschek (TC Rot-Gelb Horst)
Herren 30:
1. Daniel Stuke (Hertener Tennis Club)
2. Lars Kleem (TC Grün-Weiß Bochum)
Nebenrunde: Daniel Walberg (Suderwicher TC)
Herren 40:
1. Marc Oeynhausen (Suderwicher TC)
2. Michael Pöppinghaus (Hertener Tennis Club)
Herren 50:
1. Torsten Wirwas (TC Berlin-Weißensee)
2. Günter Steinacher (Höinger SV)
Nebenrunde: Dieter Remy (Hertener Tennis Club)
Herren 60:
1. Detlev Claes (TC Südpark Bochum)
2. Heinrich Grothuesmann (Recklinghäuser TG)
Nebenrunde: Peter Niedrig (TC Parkhaus Wanne-Eickel)
Herren 65:
1. Heinz Lewandowski (TC Burgaltendorf)
2. Wolfgang Vollmer (Tennisfreunde Wulfen)
Nebenrunde: Detlef Striewe (TC Buer Schwarz-Weiß-Grün)
Herren 70:
1. Bernd Lichtner (TC Emschertal)
2. Gerd Krümmel (TC Emschertal)
Junior Award: Jasper Surholt (DJK Blau-Weiß Lavesum, 13 Jahre)
Senior Award: Gerd Krümmel (TC Emschertal, 74 Jahre)